23. Mai 2016

Fullgazzz im Wutz-Land


Es stand schon lange an, dass ich Thomas und die Wutz on Wheelz in der Osteifel besuchte. Da kam die CTF in Weibern am Vatertag gerade Recht. Grundsätzlich schauen wir Fahrradbekloppten ja, dass wir so viele Fahrten wie möglich mit dem Rad statt mit dem Auto absolvieren. Das bedeutet in diesem Fall, dass wir die 20 Kilometer von Nickenich bis Weibern zum Warmfahren nutzten, denn Zitat Thomas "für 30 Minuten Anfahrt pack ich doch nicht die Klamotten ins Auto, da fahr ich doch lieber ne Stunde mim Rad hin!"

Also trafen sich Thomas, Hans, Christian, Mike und ich um 7:30 Uhr in Nickenich. Thomas ganz optimistisch in kurz/kurz bei 5 Grad wohl gemerkt, wir anderen waren da ehr so Mimimi. Los ging es direkt übern Berg zum Laacher See, also nix mit locker einfahren, es ging auch noch direkt in den Wald un die Temperatur fiel auf 2 Grad, aber schön wars wie die Morgensonne durch die Bäume schien. Runter zum Laacher See nahmen wir noch einen kurzen Trail um dann auf den noch menschenleeren Wegen um den See Richtung Kloster zu fahren.


Am Kloster bogen wir ab Richtung Bell, ein Mönch der die Straße querte schaute uns noch hinterher, vermutlich aus Respekt, dass wir den Weg zum Gänsehalsturm einschlugen. Das war das erste mal, dass ich außerhalb der Alpen auf 14 Kilometern 500hm gefahren bin. Und hier zeichnete sich auch schon ab, was das Motto der Tour werden sollte: der Hans der kanns! Die Steigung zum Gänsehalsturm zog er stetig schnell den Berg hoch und da ich ja auch Höhenmeter und deren schnelle Bewältigung liebe, blieb ich an seinem Hinterrad. Ein toller Anfang!

Danach konnten wir prima rollen lassen, denn es ging nur noch bergab bis Weibern dem Startpunkt der CTF. Wir konnten es uns natürlich nicht nehmen lassen, noch ein paar MTBer und Rennradler zu überholen, uns blieb aber auch nix anderes übrig, denn Hans machte Dampf! Und das war nicht das letzte Mal! In Weibern angekommen, kurz für die 50er Runde die obligatorische Startgebühr abgeliefert und schon gings auch schon weiter, denn Hans war schon am drängeln, auch das sollte nicht das letzte Mal an diesem Tag sein!

An dieser Stelle möchte ich, wie so oft, noch erwähnt wissen, dass meine Fahrerkollegen wieder alle auf ihren Carbon-Leichtgewichten unterwegs waren, die Herde bestand aus drei Rotwild und einem Raben, dem Focus Raven mit dem ich ja schon in Gulpen Bekanntschaft machen durfte. Hier allerdings mit Upsidedown-Gabel nicht mit Starrgabel wie bei Mario, dem Verrückten!

An den genauen Streckenverlauf kann ich mich, wie so oft bei neuen Strecken, nicht mehr erinnern, aber es war schön, das kann ich schon mal voraus schicken. Es ging natürlich erst mal den Berg hoch. Die CTF Weibern zeichnet sich durch viel Waldautobahn fahren aus, was das bergauf fahren angenehm aber nicht weniger anstrengend macht. Am Berg zeigte sich fast immer das gleiche Bild, Hans zog an und wir anderen versuchten zu folgen.


Irgendwann nach 40km schaute ich was der Schnitt so machte und siehe da wir lagen trotz 1000hm bei 18km/h, für mich lag das schon relativ hoch, aber nach dem ich das kund tat, meinte Thomas nur "18er Schnitt? Da geht noch mehr!" Sollte mir eigentlich klar sein bei dem was Hans da vorne immer vor gab.

An der ersten Verpflegung angekommen, wollte Hans schon direkt durchfahren, aber es wurde kurz Rast gemacht. Leider gabs "nur" Eistee und Doppelkeks und Haribo, weit und breit kein Kuchen. Dann wurde unter Druck eben etwas Zucker zu sich genommen, unter Druck deshalb, weil Hans schon wieder auf dem Rad saß und weiter wollte!

Der Rest der CTF zeichnete sich durch berghoch und wieder bergrunter fahren aus, ist ja eigentlich logisch. Und es bot sich immer das gleiche Bild, ging es bergauf zog Hans das Tempo an und ich hing mich an sein Hinterrad, jedenfalls versuchte ich es. Es war erstaunlich wie Hans immer wieder noch eins drauf setzen konnte. Für mich war es jedenfalls prima Wettkampftraining.

Das hohe Tempo sorgte auch dafür, dass wir eigentlich nicht überholt wurden, sondern immer nur überholten, bis auf eine Truppe um die Brexbach-Gemsen, auf die wir immer wieder trafen. So auch an der zweiten Verpflegungsstelle, gleiche Verpflegung, gleiche Leute, gleiche tolle Stimmung, gleicher Druck, weil Hans schon wieder am drängeln war. Die gute Stimmung hielt auch bis zum Endpunkt der CTF in Weibern.


Nun ging es darum den Rückweg nach Nickenich angenehm zu gestalten, wobei angenehm logischer Weise immer Höhenmeter bedeuten, da unterscheiden sich die Wutzen in keiner Weise von den Vennbikern.Wir hatten zu diesem Zeitpunkt so 72km gefahren und ich spielte mit dem Gedanken die 115er Strava-Gran-Fondo heute zu fahren, kaum hatte ich das geäußert, hieß es "ja klar, dann machen wir das!" Auch in dieser Eigenschaft unterscheiden sich Wutze und Vennbiker nicht, lange Distanzen werden immer gern gefahren.

Es wurden noch ein paar kurze Trails mit eingebaut und es ging größten Teils an der Nette entlang, am Anfang nahmen wir noch einen schönen Anstieg nach Kirchwald hoch, der mich ein bisschen an den Aufstieg zum Tremalzopass am Gardasee erinnerte.Von da ab konnte man gut rollen lassen, es ging fast nur nach bergab, und wenn es beragan ging nur moderat.


Als wir die 100km Marke überschritten hatten, kam eine negative Eigenart von Thomas zum Vorschein: nörgeln! Der Punkt war erreicht, an dem er keine Lust mehr hatte! Da halfen auch die wunderschönen Rapsfelder nicht, durch die wir fuhren, die kannte er schließlich schon in und auswendig. Aber mit Galgenhumor und gut zureden beendeten wir diese tolle Tour!


Für mich war es toll mal das Wutzland kennen zu lernen und mal as Neues zu sehen und vor allem zu er-fahren. Zum Abschluß gabs für mich noch ein Stück Grillgut und ein Bierchen bei Thomas und Hans ging zum Spinning! Ach nee, an dem Tag nicht, da stand Schützenfest an!


Vielen Dank für die Tour, ich komme gerne wieder!

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