11. Mai 2016

Nightride 400 – Einmal um den Westerwald

Oder: Die Geister die ich rief….
Nachdem der Nightride 300 über diverse Halden des Ruhrgebiets erfolgreich abschlossen war, stand nicht die Überlegung im Raum OB es auch einen Nightride 400 geben würde, sondern WO dieser Nightride stattfinden sollte. (Der Geist der Langstrecke war geweckt…)
Die 300er Tour um ein paar weitere Halden zu ergänzen wäre keine Problem gewesen. Halden gäbe es mehr als genug. Doch man will ja auch mal was anderes sehen.
So kramte ich eine alte, ursprünglich verworfene (weil aufgrund der Länge nicht umsetzbare) Idee wieder hervor. Den Siegtalradweg bin ich schon diverse Male gefahren. Auch an der Lahn war ich schon einmal im Rahmen einer Etappenfahrt unterwegs. Die Sieg begrenzt den Westerwald im Norden, die Lahn im Süden. Westlich liegt dann noch dieser Fluss Namens Rhein….. Hm, ist doch schon fast ein Rundkurs. Flach, und Verfahren so gut wie unmöglich…
Mit diesen Vorgaben im Kopf setzte ich mich ans Garmin Base Camp und fing an zu basteln. Auf Karten stieß ich dann schnell auf das Flüsschen Dill welches die Basis für die östliche Umschließung des Westerwaldes bildete. Aus den Steckenfragmenten schnitt ich die benötigten Teile aus und frickelte eine Route zusammen.
Es blieb eine "kleine" Lücke zwischen Dill und Sieg. Bei outdooraktiv.de bastelte ich das fehlende Verbindungsstück. Da wir die Tour mit Mountainbikes fahren wollten, sie bislang aber fast ausschließlich aus Asphalt bestand entschloss ich mich wenigstens jetzt die Strecke durchs Gelände zu führen. Schließlich wäre nach durchfahrener Nacht etwas Gelände der Konzentration und Motivation förderlich… Damit nahm das Unheil seinen Lauf… (Denn der Geist der Höhenmeter war geweckt…)
Irgendwann standen jedenfalls ein fertiger Track und ein Termin fest. Es fehlten nur noch ein paar Mitfahrer. Beim ersten Versuch des Nightride 300 waren wir nur zu Dritt. Bei der erfolgreichen Umsetzung im zweiten Versuch sogar nur zu Zweit. Dieses Mal sollten es schon ehr 5-6 Leute sein. Gerade Nachts ist die gegenseitige Motivation und Unterstützung schon sehr hilfreich. Außerdem macht es viel mehr Spaß! Doch wo bekommt man ein paar Bekloppte her, die so einen Scheiß überhaupt mitmachen? Hurra, zum Glück gibt es ja heutzutage Facebook! Ein Event ist schnell erstellt und die Friendliste enthält diverse 24h-Fahrer und anderes Langstreckenvolk. Da der Start in Siegburg im "Heimatgebiet" des PST Teams liegt, lag es natürlich Nahe in diese Richtung eine "Herausforderung" auszusprechen. (Womit ich den Geist des PST Teams weckte…) Diese ließen sich nämlich nicht Lumpen und kamen in voller Mannstärke! Auch Frank, mein Teamkollege von Nutrixxion ließ sich durch vergangene Erfahrungen mit mir (drei Tage Höhenmeter-Qual im Sauerland bei 35 Grad im Schatten, bzw. einem doofen, gemeinsamen Sturz bei einer CTF im Winter) nicht von einer Zusage abhalten. Entweder der Typ ist Lernresistenz, oder er steht auf Schmerzen…
Doch damit nicht genug. Die Gruppe bekam noch prominente Unterstützung in Form des Rosa-Bike-Wahnsinns. Der Mann für die ganz verrückten Dinge auf dem Rad. Sind die Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss der Tour klein und die Gefahr auf Leiden groß, so ist er meist nicht weit entfernt. Man kennt ihn unter verschiedenen Namen, doch wenn er vom Streckenrand aus angefeuert wird, so hört man meist ein lang gezogenes, lautes "MUSCHIIIIIIII!!!!" (Der rosa Geist des Bikewahnsinns war geweckt...).
Noch nicht erwähnt habe ich bislang Sandra, doch die ist ja eh seit Anfang des Jahres bei allem was ich so auf dem Rad anstelle dabei. Sie hat reichlich Langstreckenblut geleckt und bekommt immer so ein seltsames Funkeln in den Augen sobald von "einer längeren Radtour" die Rede ist…
In Siegburg angekommen belud ich meinen Rucksack und mein treues VPACE mit Material und genug Lebensmitteln für ein ganzes Dorffest. Da wir aufgrund des "Geistes des Feierabend- und langes Wochenendverkehrs" erst verspätet ankamen, ging es nach einer kurzen Begrüßung sofort los. Zeit sich untereinander kennen zu lernen hatten wir ja in den nächsten Stunden genug.
Mit all diesen Geistern im Nacken ging es also bei sonnigem Wetter und angenehmen Temperaturen auf den Track. Dieser führte uns zunächst zum Einrollen entlang des Unterlaufs der Sieg in Richtung Rhein. Dort sammelten wir noch Loisl vom Team Campana auf, welcher uns heute ein Stück begleiten wollte und dann irgendwann Abends in Richtung Heimat abdrehen würde. Schnell bildete sich an der Spitze ein PST-Zug der das Tempo ordentlich anzog. Hoppla denke ich, mal sehen wie lange das gut geht. Doch noch bleibt die Gruppe halbwegs zusammen. Die Gespräche drehen sich um den Radsport, man "checkt" sich gegenseitig ab und die ersten Kilometer rollen dahin.
Am Rhein ist bei dem tollen Wetter einiges los. Wir spielen also Passanten-Slalom, die Klingel ist im Dauereinsatz und mit dem Dauersolagen "Danke schön, Achtung es kommen noch zehn!" geht es in Richtung Süden. Doch es dauert nicht Lange und ausgerechnet eine Radfahrerin entschließt sich während unseres Überholvorgangs spontan links abzubiegen. Rums, es kracht… "Nicht gut.", denke ich. "Nicht gut!", denkt sich wohl auch der Begleiter der am Boden sitzenden Radfahrerin. Mit den Worten "Du wollen prübeln?" eröffnet er die Konversation. Schnell wird die Situation hitzig. Zuschauer versammeln sich. Da sich sonst niemand für die am Boden sitzende Frau zu interessieren scheint, (am aller wenigsten ihr Begleiter) helfe ich ihr auf und erkundige mich ob es ihr gut geht. Sie scheint zwar einen ordentlichen Schrecken bekommen zu haben, bestätigt aber ansonsten Ok zu sein. Ich hebe noch ihr Rad auf, entwirre den verdrehten Lenker und biege die Lampe zurecht... Los Leute, weiter geht’s.
Der weitere Weg entlang des recht gut besuchten Rheins läuft zum Glück störungsfrei. Die Gespräche plätschern dahin, nur der PST-Zug an der Front macht immer noch ein Tempo, welches mir für die Gruppe auf Dauer zu hoch erscheint. In dem Moment fährt Mario vor. Der wird seine Ex-Teamkameraden jetzt sicher mal ein wenig zurückbeordern hoffe ich im Geiste. Mario zerstört meine Hoffnung jedoch umgehend, als er sich mit einem laut gebrüllten Schlachtruf "AAATTTTAAAAAACKE!!!!!!" an die Spitze des Mannschaftszeitfahrens setzt….(Ich vermute hier war der Geist des Wahnsinns am Werke…). Als die Sonne so langsam tiefer sinkt, der Gegenwind der uns vom Rhein entgegen bläst stärker wird und die ersten Blasen drücken legen wir einen ersten Stopp ein. Loisl nutzt die Gelegenheit um uns eine gute Fahrt zu wünschen und sich wie geplant auszuklinken und den Rückweg anzutreten.
Für uns geht es weiter. Am Zulauf der Mosel im Dreiländereck gibt es ein schnelles Foto vor dem Denkmal. Leider hat der fremde Fotograf vergessen das Denkmal vor dem wir uns platziert haben mit aufs Foto zu bringen... Egal, kann man auch im Internet googeln... Genug Kultur für den Moment. Wir haben heute andere Pläne. Wir erreichen die Lahn, der Fluss ist kleiner, der Weg den wir fahren schmaler. Die Zahl der Fußgänger auf dem Weg ist (auch aufgrund der Uhrzeit) auf Null gefallen. Inzwischen haben sich alle "eingerollt", das Tempo vorne ist nun Gruppenkompatibel. Auf dem häufig nur lenkerbreiten Weg fahren wir dem Zick-Zack-Kurs der Lahn folgend ostwärts. Wir sind an dem Punkt angekommen der sich schwer in Worte fassen lässt. Der inflationsartig benutzte Begriff "Flow" trifft es nicht wirklich, ist aber wohl am besten geeignet um es einem außenstehenden zu beschreiben. Wir sind eine Einheit, aktuell kann uns nichts aufhalten. Das Leben pulsiert spürbar in unseren Adern. Wir sind unbesiegbar, unbezähmbar. Wir sind jetzt in diesem Moment ganz genau da, wo wir sein wollen. Hierfür leben, atmen... existieren wir!
Leider ist es Nacht. Von der traumhaften Landschaft sehen wir wenig. Die Lampen beleuchten unseren Weg zwar taghell, doch sie reichen nicht hinauf in die Hügel durch die sich die Lahn schlängelt. Hier werde ich noch einmal hin zurückkehren. An einem schönen sonnigen Tag. Apropos Sonne…Ihr fehlendes Licht wird wie gesagt durch unsere Lupines, Black Suns und wie sie alle heißen mehr als kompensiert, doch deren Wärmeabstrahlung taugt nicht, um das Tal aufzuwärmen. Nach und nach werden die getragenen Schichten aus sündhaft teurer Funktionskleidung mehr. Doch die kalten Füße, der Reif (oder ist es gar Frost?) in den Wiesen spricht eine eindeutige Sprache…. Es ist KALT! Jemand liest von seinem Garmin laut die Zahl "-1" vor. Ich befürchte damit meint er die aktuelle Temperatur. Wir halten uns mit Bike-Anekdoten und dem warten auf den Sonnenaufgang bei Laune. Es ist kurz nach vier Uhr. Es steht die härteste Stunde der Nacht an. Die Zeit vor dem ersten Silberstreif am Horizont. Sobald der zu sehen ist wird alles gut. Doch noch ist es nicht so weit. Wir steuern eine Tankstelle an. Kaffee, Laugengebäck und Ähnliches sollen uns für diese besonders harte Stunde wappnen.
Irgendwann erreichen wir die Dill. Adieu Lahn. Wir machen einen Haken an den Fluss Nr. 2. Eigentlich könnte es aktuell nicht besser sein. Fluss Nr. 3 ist erreicht, es ist wieder hell geworden, die Sonne geht auf und wir genießen ihre wärmenden Strahlen. Doch etwas ist gerade gar nicht in Ordnung. Unsere Mägen knurren. Klar wir futtern Brote, Obst und Riegel, wir schlürfen Energiegels. Doch ich habe der Truppe schon vor über einer halben Stunde einen Stopp bei einem Bäcker versprochen. Die Sache hat nur einen Haken: Die wenigen Bäcker an denen wir bislang vorbei gekommen sind, sind zu. Entweder aufgrund der Feiertags, oder ein Zettel in der Türe kündet davon, das wir uns nicht gerade in einer florierenden, wirtschaftlich wachsenden Region befinden…
Der nächste Ort naht, die nächste Hoffnung auf ein Frühstück! Direkt am Ortseingang ein Norma mit angeschlossenem Bäcker… Alles Dunkel, also weiter. Im Ort legen wir einen Stopp ein um zu beratschlagen. Raffael meint er habe im Norma-Bäcker Brot in der Auslage gesehen. Und da ist gerade jemand hinein gegangen. Evtl. macht der ja bald auf? Sollen wir da noch mal hin zurück? Oje, denke ich. Der Arme Kerl phantasiert schon… Dennoch wird er als Scout zurück geschickt. Ich fahre weiter in den Ort auf der Suche nach einem Bäcker, einer Tanke oder wenigstens einem Passanten den man fragen könnte. Der Rest wartet hier. Ich bin bei meiner Suche zu 100% erfolglos. Enttäuscht fahre ich zum Treffpunkt zurück. Keiner mehr da?! Ah doch, da stehen noch Sandra und Dirk. Sie haben auf mich gewartet um zu berichten, dass der Rest schon mal den Norma-Bäcker leer frisst. Ich gebe Gas. Hoffentlich ist noch was da wenn wir drei dort ankommen!
Nach einer ausgedehnten Fress- und Kaffeeorgie hinterlassen wir zwei verzweifelte Bäckerinnen, die sich vermutlich fragen was da gerade über ihre Auslage hergefallen ist und was sie der "normalen" Kundschaft noch anbieten sollen wenn sie gleich kommt. Wir sehen zu, das wir möglichst viel Entfernung zwischen uns und den wütenden (weil hungrigen) Mob Einheimischer bringen.
Die Sonne hat unsere Pause gut genutzt und unseren Weg spürbar aufgewärmt. Ein Großteil der Klamotten ist wieder in den Rücksäcken verschwunden. Wir folgen weiterhin dem Verlauf der Dill. Der Weg schlängelt sich durch ein idyllisches Tal. Der Schotter knirscht unter den Stollen der Räder, die Vögel zwitschern, die Dill pätschert…. PENG! Mit einem lauten Knall verwandelt sich Marcus' Hinterradschlauch im Bruchteil einer Sekunde von einem Bestandteil eines sündhaft teuren Sportgerätes in ein Stück Gummi-Müll. Die Zwangspause wird umgehend genutzt um die Rucksäcke fallen zu lassen und sich in der Sonne auszubreiten. Hat eigentlich jemand Sonnenmilch mit? Zum Glück ist die Pause lang genug, dass das "Pinkeln in die Dill" und das "Trinkflasche auffüllen" nicht zeitgleich stattfinden muss…
Irgendwann ist das Ende der Dill erreicht. Es folgt der Teil des Tracks, welcher von mir als "Überführungsetappe" zwischen Dill und Sieg erstellt wurde. Ihr erinnert Euch an das Unheil von dem ich Eingangs sprach? Ja? Gut! Kommt gleich...
Gedacht war der Teil als schöne Abwechslung vom "Aspahltgeballer". Es wurde jedoch zum Höhenmeter-Inferno, zum Henker der letzten Kraftreserven, zum Feld Auseinanderreißer, zum Stimmungstöter und schließlich gar zum Gruppenspalter.
Die Strecke wäre genial gewesen für eine normale Tagestour auf der man sich mal so richtig auspowern möchte. Doch sie war ungeeignet wenn man schon eine ganze Nacht ohne Schlaf auf dem Sattel und 300 Kilometer hinter sich hat. Die starken Leute mussten oben lange warten, die langsameren litten bergauf. Doch auch das "Mittelfeld" ließ nach und nach durchklingen, dass DAS so nicht erwartet war im Rahmen der Tour. Stimmt, da gebe ich ihnen Recht. Ich war von Steigung zu Steigung fassungsloser über die Hügel die sich hier in unseren Weg stellten. Auch über die länge der Strecke bis an den Siegtalradweg den ich schon mehrfach gefahren bin. Flach, schön gelegen und ein Radweg der es uns auf den letzten harten Kilometern leicht machen sollte. So war der mein Plan.
Die Realität jedoch zeigt sich brutal. Steile Anstiege, Müdigkeit, Erschöpfung, unterschiedliche Kraftreserven, leere Trinkflaschen und die immer wieder nahe und doch so ferne Sieg zehrten das Gemeinschaftgefühl auf. Ich wusste, dass der Oberlauf der Sieg über keinen ordentlichen Radweg verfügt. Der Beginnt erst später, doch wie weit war es noch bis zu diesem "später"? Ich wusste es zu diesem Zeitpunkt nicht. Auch mein Hirn wurde langsam mürbe. Die leidenden Blicke und die zunehmende Diskussion darüber warum wir nicht einfach über den (hier noch nicht vorhanden) Siegtalradweg fahren kostete Kraft und Motivation.
Zu diesem Zeitpunkt kam ein weiterer Defekt für die Moral äußerst ungünstig. An einer für einen Stopp sehr ungünstig gelegenen, steil am Berg gelegenen Verkehrskreuzung mit schmalem Bürgersteig musste ein loses Kettenblatt, welches seine Schauben auf den letzten 350 Kilometern irgendwo in der Landschaft verteilt hatte notdürftig repariert werden. Michael konnte dem Lockruf der nahen Bahnhofs nicht länger widerstehen. Er hatte sich die letzten Kilometer verdammt zäh durch die Anstiege gekämpft. Doch er musste einfach einsehen, dass heute hier und jetzt für ihn die Tour beendet war. Sichtlich niedergeschlagen rollte er hinunter zum Bahnhof. Der Rest machte sich zunächst weiter auf. In der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Höhenmeterhölle.
Der Ausgang der Hölle kam dann in Schladern am Bahnhof wo wir uns zum Getränke kaufen und Kriegsrat halten aufhielten. Leider jedoch anders als gedacht. Meine Durchhalteparolen waren abgenutzt. Meine Beteuerung "bald wird es besser" inzwischen unglaubwürdig. Ich selber auch zu Erschöpft um "durchzugreifen" und knappe 50 Kilometer vor dem Ziel eine Entscheidung für alle zu treffen. Ich schlug daher vor die Gruppe aufzuteilen.
- Gruppe 1 fährt den Rest mit der Siegtalbahn zurück zu den Autos. Niemand braucht sich nach einer solchen (Tor-)Tour schämen. Wir haben schon bis hier Großes geleistet.
- Gruppe 2 kürzt ab indem sie der Hauptstraße entlang der Sieg folgt.
- Gruppe 3 folgt dem ursprünglichen Plan und weiter dem Track, egal wo er uns nun hinführt und wann es endlich flach wird.
Die Zahlenstärkste Gruppe 2 entschloss sich dann aber doch gegen eine Weiterfahrt und stieg zusammen mit Gruppe 1 in den Zug.
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Versteht mich nicht falsch. Die letzten Absätze hören sich beim Korrekturlesen deutlich negativer an als es in der Wirklichkeit war. Wir alle wussten, dass es hart wird. Wir alle können auch mit ungeplanten Schwierigkeiten umgehen. Wir alles sind ein Haufen verdammt harter Hunde wenn es ums Radfahren geht. Ich glaube auch nicht das irgendwer die Tour in negativer Erinnerung behält. Nein, wir hatten eine verdammt geile Zeit und wir waren ein verdammt gutes Team. Spätestens wenn der Schlaf nachgeholt ist und die Schmerzen am Ar….. und in den Beinen vorbei sind, freuen wir uns auf den nächsten Wahnsinn, den irgendwer von uns ausheckt!
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Für die Gruppe 3, bestehend aus Dirk, Sandra und mir ging es weiter. Ein Track ist ein Track und wir wollten doch verdammt sein, wenn wir uns der vermaledeiten roten Linie auf den Displays unserer Gramins geschlagen geben sollten. Diese rote Linie hatte aber auch noch nicht aufgegeben und feuerte sofort ihre nächste Munition in Form eines netten Anstiegs auf uns ab. Zähne zusammen beißen, Augen zu und durch.
Doch auch Hügel, wunde Hintern und steife Schultern konnten nicht verhindern, dass wir uns unserem Ziel unaufhaltsam näherten. Wir drei fanden unseren Rhythmus und folgten ihm immer weiter westwärts. Siegburg wir kommen! Wir überlegten gerade ob wir noch einen letzten Stopp machen oder jetzt durchfahren sollten, als ich vor uns das unverkennbare Trikot der Campans erkannte. Loisl und Jola waren im Siegtal unterwegs um uns "in Empfang" zu nehmen und die letzten Kilometer moralisch zu unterstützen. Loisl hat das Thema Motivation einfach "drauf". Mit einem fetten Eis und einer gemütlich genossenen Tasse Kaffee in einer Eisdiele päppelte er uns noch einmal auf. Ganz entspannt rollten wir die letzten Kilometer dann nach Siegburg, von wo wir vor rund 24 Stunden zu diesem Abenteuer aufgebrochen waren!
Leute es war eine geniale Tour. Von diesem Erlebnis werde ich noch lange zehren können! Das schreit förmlich nach einer Wiederauflage in 2017! Mit geänderter Streckenführung im Bereich Dill-Sieg… Versprochen... ;-)
Und nun hinfort mit Euch ihr Geister… Bis zum nächsten "Kranken Scheiß" mit Euch. Ich freue mich drauf!

Text: Sven Hielscher

Wer noch nicht genug hat findet in Muschis Kolumne Nachschub zum gleichen Thema: "Faszination Nightride"

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