15. März 2015

Über Wegekreuze und Schilderwahn.


Da gibt es neue Schilder im Wald. Das muss man sich doch mal anschauen, was der findige Pharagraphenreiter so alles aus den Windungen seines Hirn extrahiert hat.
Das diese Exkursion im Einsammeln von Wegekreuzbildern ausachtet, na ja dazu später.
Es geht um die Schilder die alle Eingänge zum Wald, in der niederländischen Gemeinde Vaals in Zuid-Limburg, betreffen. Die haben nicht nur die Farbe gewechselt!
Und da soll mal einer sagen, das ein Bikepark schon einen Sommer macht, neeeeeee tut er nicht.

Bis jetzt gab es in der holländischen Schweiz ( Mergelland/Heuvelland) eine von mir gefühlt grenzenlose Freiheit, weil nichts mich reglementierte, die Wanderer nett waren, und das Wegenetz ausgesprochen üppig ist. Mag sein dass dies Biker auch anders empfunden haben, aber für mich war das einzige Übel, die Abstecher nach Belgien. Ja, und dann wurden neue Schilder aufgehängt und zwischendurch nochmal wieder durch neue ersetzt. Früher war das mountainbiken im Wald der Gemeinde Vaals nicht durch Schilder so reglementiert, nun schon.
An allen Haupt und Nebenwegen sind Schilder aufgestellt die das radfahren im Wald untersagen, außer auf dafür vorgesehenen Strecken. Diese sind durch ein Dreieck mit 2 Punkten gekennzeichnet. Die verschiedenen Farben geben an auf welcher Route man ist. Bei den Schildern an Hauptwegen ist ein Zusatzschild angefügt das dieses Verbot nur auf Seitenwege reduziert. Für mich bedeutet dies, dass ich auf Hauptwegen fahren darf und auf den ausgewiesenen Seitenwegen. Hier in Zuid Limburg gibt es ein sehr großes Radwegenetz, dass auch viele Trails beinhaltet. Die neue Regelung ist aber trotzdem sehr ärgerlich, da sie mich einschränkt. Es ist zu hoffen, dass nicht noch stärker reglementiert wird. Die neuen Regeln betreffen auch Reiter.
In der Nachbargemeinde Gulpen-Wittem hingegen ist alles beim Alten geblieben, freie Fahrt auf allen Wegen im Wald. Im Gegensatz zu Belgien wo Verbote auch durchgesetzt werden, ist es mir noch nie in den Niederlanden aufgefallen, dass im Wald kontrolliert wird. Aber das muss ja nichts bedeuten. Vielleicht hat da irgendwer andere Erfahrungen gemacht.
Im Großen und Ganzen ist aber die Situation zwischen Wanderern und Mountainbikern in Zuid Limburg recht entspannt, trotz des hohen Besucheraufkommens im Wald. Die Niederlande ist halt ein Radfahrernation, da hat das Rad einen anderen Stellenwert. Warum das jetzt ausgerechnet in der Gemeinde Vaals geändert werden musste, ist mir unklar. Gerne lasse ich mich aufklären.
Hier mal eine Übersicht über das Radwegenetz, von Vaals bis nach Maastricht.
Bei der ganzen Schilder Fotografiererei ist mir dann aufgefallen das ich dauern an Wagekreuzen vorbei fuhr. Nicht das mir die Kreuze bis jetzt nicht aufgefallen sind, aber mal bewusst und in so grosser Anzahl, nein das war mir neu. Da fährt man seit Jahren immer die gleichen Strecken und sieht das Kreuz vor lauter Kreuzwald nicht. Das ist bei Schildern übrigens ähnlich.

Um das ganze mal mit den Worten eines von mir geschätzten Forenmitglieds zu sagen:
Ja, lieber Muschi, selektives, eingeschränktes Sehen ist der Fluch des Erwachsen sein.
Andererseits auch manchmal ein Quell von Überraschungen. Dieses "ist ja irre, fahre jeden Tag hier vorbei, ist mir aber nie aufgefallen" Erlebnis kennen wir wohl alle. Nett, dass du diese kleine Episode mit uns teilst!

Am Ende waren es dann 20Kreuze auf 20km, fand ich schon stramm. Ich kamm aus dem Fotografieren gar nicht mehr hinaus. Man muss natürlich dabei auch sagen das die Gegend hier, dieser Blinddarm der Niederlande, im Gegensatz zum Rest sehr katholisch geprägt ist. In der Zeit wo Zuid Limburg noch vom Bergbau geprägt wurde war es auch nur möglich im Bergbau zu arbeiten, wenn man katholisch war.
Im Gegensatz dazu war die Tuchindustrie im Raum Aachen evangelisch geprägt. Und weil es für Evangelen in Aachen verboten war ihr Gewerbe auszuüben, wich die ganze Tuchindustrie nach Monschau und Vaals aus. Dies hatte unter anderem viel zur ihrer Entwicklung beigetragen.
Und falls jemand die Kreuze zählt, es sind 19. Betende Menschen haben den Respekt verdient nicht mit einer Kamera belästigt zu werden.

In diesem Sinne Think Pink- eure Muschi

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