10. Januar 2015

Ein Bikepark macht noch keinen Sommer

Ja, ich bin für Bikeparks!
Ja, es ist richtig, den Umgang miteinander und mit der Natur zu reglementieren.
Nein, ich bin kein Verschwörungstheoretiker, aber anders denken muss und darf erlaubt sein. Manchmal muss man die Dinge auch aus einer anderen Perspektive betrachten. Ich brauchte einen Anstoß, um die Perspektive zu ändern und den erhielt ich über einen Post den ich zum Thema "Bikepark Hürtgenwald" beim MTB Club Discovery machte.


Unsere neuen Spielplätze, Bikepark Aachen, Hürtgenwald, oder noch nicht realisierte Projekte in der Region, dazu noch die Bikeparks Fifty Trails und Malmedy sind das Ergebnis harter Arbeit von Wenigen, Danke dafür. Alles super Spielplätze um uns die Möglichkeit zu eröffnen, unseren Sport, unsere Liebhaberei, an einem für uns ausgewählten Ort und für uns angelegtem Platz ausüben zu können. Klasse Idee, klasse Umsetzung und großes Lob mit viel Danke an die Menschen, die Zeit und Leidenschaft für unser Allgemeinwohl opfern.


Und da haben wir schon mal eins der tollen Wörter, die zum Denken anregen dürfen. Und wir sind in der Politik, Allgemeinwohl ist ein tolles Wort für Politiker. So ein Bikepark zaubert sich ja nicht seine Genehmigungen aus dem Hut, sondern da stehen Entscheidungen der Politik dahinter, und schön das es Politiker gibt, die sich für uns einsetzen.
Wo steht der Nutzen für die Politik dahinter. Ich bin schon lange aus dem Alter raus, wo ich annehme, dass Politiker Menschen sind, die der Allgemeinheit dienen. Lobbyisten bestimmen das Geschehen.
Ich sag mal Politik versaut den Teint und jeder Idealist der in die Politik geht kommt irgendwann in der Wirklichkeit an. Politiker haben einen ausgeprägten Selbsterhaltungstrieb, und hier beginnt die Jagd nach des Wählers Gunst und des Lobbyisten Gabensack. Geld, Macht und Wählerstimmen, das sind für viele Entscheidungen doch erst der Antrieb.


Wir sind im Wald zu vielen, Wanderer, Reiter, Naturschützer und Radfahrer, dazu noch die arbeitende und jagende Zunft. Je nach dem wo man sich befindet, mag man sich gar nicht, da gibt es Vorurteile, Mutmaßungen und Besitzansprüche von Seiten der unlustigen Fünf und der gemeine Mountainbiker steht draussen und benimmt sich dazu auch häufig auch noch wie ein ungezogenes hyperaktives Kind, Eskalation vorprogrammiert.
Uns wird uniso unterstellt, sich zu benehmen wie die Axt im Walde, dabei haben die häufig andere in der Hand. Was Peter darf, darf Peterchen noch lange nicht. Da werden die Verhälnismäßigkeiten verdreht, bis es der Lobby und dem Gegner passt.
Wir Mountainbiker erodieren die Böden und verdichten das Gelände. Ha, ich lach mich tot, schon mal einen Trampelpfad zementiert von tausenden Wanderstiefel, befahren? Oder mal eine Rodung im Februar besucht, mal ganz zu schweigen von Pilzsammlern und Naturliebhabern die Quer durchs Unterholz laufen auf der Suche nach Pilzen und dem Fotoshot vom Reh in freier Wildbahn. Ich kenne keinen Mountainbiker der durchs Unterholz fährt, wie auch.
Die unlustigen Fünf haben zudem auch Menschen in ihren Reihen die ihre Kinderstube und ihr Gehirn häufig zu Hause an der Garderobe vergessen, da wird gepöbelt und beleidigt was geht; da sind manche bei uns natürlich auch nicht besser. Da geh ich doch direkt zum nächsten Klassiker BVB-Schalke in den Ultrablock, da ist es netter. Aber die unlustigen Fünf haben eine Lobby, eine in Jahrzehnten gewachsene Stuktur aus Geld und Seilschaften, die politischen Einfluß sichert, da lockt des Wählers Gunst und der Machterhalt.


Im MTB Sport mussten erstmal Voraussetzungen geschaffen werden, um überhaupt mit Entscheidungsträgern ins Gespräch zu kommen. Vereine und Interessengemeinschaften mit abzählbaren Wählerstimmen schaffen da natürlich eine Plattform des Begehrens und das ist gut so. So kann man was für unseren Sport erreichen... nur, die Macht und das Geld sitzt auf der anderen Seite.

Aber was ist, wenn das der Anfang vom Ende ist?
Was ist, wenn der politische Gegner, nach seiner Niederlage beim Kampf gegen Bikeparks eine neue Strategie einschlägt?
Was ist, wenn auch noch die Götter des Naturschutzes die Phalanx schliessen und eine neue Strategie verfolgen.
Wer sollte die Politik daran hindern, uns in die Reservate Bikeparks einzuschliessen. Die Reservate sind geschaffen, warum dann noch die Biker frei durch die Natur ziehen lassen. Wir haben jetzt doch was zum Austoben. Bleiben wir doch da, da stören wir niemanden.
Ich will das nicht, ich will mein Recht behalten die Natur überall genießen zu dürfen, wo es andere Menschen auch dürfen. Ich bin ein freier Bürger, ich will meine Freiheit behalten.
Ich möchte mich benehmen und ich möchte respektiert werden. Ich möchte nicht betteln auf einem 2m breiten Weg vorbei gelassen zu werden. Ich muss mich nicht für einen Hundebiss entschuldigen und ich werde mich nicht um des lieben Friedens willen verbiegen, auch ich habe Rechte. Ich bin eine Einnahmequelle ich konsumiere auf meinen Touren. Ich bin hier zu Hause und ich will mich weiter hier zu Hause fühlen.




Aber schaut euch doch die Argumente gegen uns an. Ich zähle sie nicht auf, ihr kennt sie doch. Das ist aber kein geistiger Tiefflug, das ist Arbeit von Lobbyisten und Interessenvertretern. Ich sage es nochmal, da wo Waldmaschinen den Boden zerstören, da wo Touristen und Pilzsammler sich nicht an das Wegegebot halten, da wo Horden Erholungsuchender durch den Wald lärmen, Hundehalter ihren Hunden ihren Eigensinn gönnen, da wo Naturliebhaber die wahre Natur nur abseits jedes Pfads finden können, ja da darf doch nicht auch noch der Mountainbiker das friedliche miteinander der alteingesessenen Ständevertreter stören.
Mit fadenscheinigen Argumenten soll der Biker aus dem jahrzehntelangen Tätatät der Ständeverwaltung des Waldes aus Wanderer, Reitern, Hundebesitzern, erholungsuchender Zweibeiner, Naturschützern und Jägern vertrieben werden. Und die Politik schreit HIER, was sind ein paar Radfahrer schon im Vergleich zu der Masse an Wählerstimmen die sich da eröffnet.


Nun hat man uns die Bikeparks gegeben, aber jetzt sind wir wie die Indianer auf dem Pfad der Tränen. Nochmal: Ich danke für diese Bikeparks. Da wurde was bewegt. In Aachen hat der illegale Bau vom Strecken sehr stark abgenommen. Schön, dass man unsere Brüder die Springschweine und die Tiefbau betreibende Waldschrate in die Legalität zurückholen konnte, aber es darf am Ende kein Reservat da stehen, indem man die Biker einsperrt, nur weil es so einfach wäre für die anderen. Freie Fahrt für freie Bürger. Anarchisten wird es natürlich auch immer geben, die gehören zum MTB Sport dazu wie das Salz in der Suppe. Natürlich liegt es an jedem von uns zu respektieren, dass es Grenzen gibt. Respekt wollen fordert Respekt geben, das ist das Problem. Ich weiß wie schwer es ist einem Vollpfosten mit Respekt gegenüber zu treten.


Bestes Beispiel für den respektlosen Umgang mit Bikern ist der Nationalpark Eifel, wo wir von heute auf morgen ausgeschlossen wurden. Verbote statt Konsens, und Schuld sind wir selber, wir haben ja keine passende Interessenvertretung. Sowas könnte man dann auch als Blinddarm der Lobbyisten bezeichnen, und wenn wir nicht darauf achten, gibt es noch eine Blinddarmoperation. Und hier kommt dann auch noch die Tourismuslobby mit ihren prallgefüllten Taschen zum Zuge. Es gibt ja Menschen die denken der Nationalpark Eifel wäre eine Erfindung der Tourismusindustrie. Schön, dass man uns den Vennbahnweg gegeben hat, noch so ein Reservat.
Und die Krake Nationalpark Eifel wird sich ja weiter ausdehnen, 2016 und 2020 werden weitere große Schutzzonen dazu kommen, letzteres rund 900 Hektar rund um Nideggen. Prost Mahlzeit sage ich da nur. Naturschutz ist eine feine Sache, aber warum hauptsächlich auf unsere Kosten?

Das was ich hier schreibe ist vielleicht für den Einen oder den Anderen alles Unsinn, vielleicht sind das alles nur Gedanken eines verwirrten Spinners auf Rezept. Das ist hier auch alles nur meine persönliche Meinung, aber es steht hier und wenn du es gelesen hast ist es in deinem Kopf, und du denkst. Fein das ist ein Erfolg.


Prost eure Muschi.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen