11. September 2013

Die Grüne Hölle bei bestem Eifelwetter

oder, diesmal nix für Heulsusen

Ne wat isset doch schön, wieder mal Rad am Ring auf dem MTB.
Und da die Vennbiker so gerne fremdgehen verteilen sie sich diesmal gleich auf 3
ambitionierte Rennteams.
Denis MacHartmann,Till, Max und Marcel als Supporter bei den Laimisch Riders
Phillip nach Ausfall von Kaiser Frank beim Coolart Team
und die Muschi Mario beim PST Racing Team.


Freitag fing es mal so richtig entspannt mit dem Aufbau bei Sonnenschein und 25 Grad an. Im Gegensatz zu letztem Jahr wo uns Freitags das Wetter empfing das wir für das Rennen erwarten, Bestes Eifler Trainings Dreckswetter.

Ich freute mich meine 7 Jungs so gutgelaunt vorzufinden, schon hing das bekannte Muschiiiiii wieder in der Luft. Nachdem wir letztes Jahr aufgehört haben uns andere Tiernamen an den Kopf zu werfen, und uns nur noch mit Muschiiiiii anschreien ,habe ich meinen Namenweg und der Ring eine Anekdote mehr.
Seitdem hören wir das Muschiiiii auch von anderen Teams, erst in Duisburg, und jetzt auch hier. Unsere Nachbarn von letztem Jahr erinnern sich und wir werden sogar auf der Strecke angeschrien, und morgen werden es wieder ein paar Teams mehr sein.

Aber zurück zum Ereignis. Samstag morgen das Wetter ist perfekt, eine Trainingsrunde wird gedreht, und pünktlich zum Start stehe ich in der ersten Reihe, um die Einführungsrunde zu fahren. 13.20 Uhr, der Startschuß, Alarm auf der Strecke, Fullgazzz, Ballaballaballa, ich komme gut weg und halte mich unter den ersten 40 Fahrern.
Wir drehen die lange Schleife über die Grand-Prix Strecke, und drehen ab ins Geläuf. Jetzt wird es bald etwas technischer und ich kann Plätze gut machen. In der Abfahrt von der Nürburg gibt es dann den ersten schweren Sturz, der Fahrer vor mir ist zu schnell verbremst sich und überschlägt sich den Hang hinunter.
Die Strecke ist noch pulvertrocken, und es läuft. Das zweite technische Trailstück ist auch kein Problem, ich arbeite mich weiter vor. Zurück auf dem Ring kommt mein liebstes Teilstück, die Auffahrt zum Tiergarten zur Start/Zielgeraden, Puls auf Anschlag, oben 2mal durchatmen, windschattenfahren auf Start/Ziel und Vollgas zur Mercede-Arena und zurück ins Fahrerlager.
Ich übergebe mit einem lauten Muschiiiiii in einer super Zeit unter den ersten 30zig Fahren auf Marcus und weiter geht`s. Auch die anderen 7 Fahrer, Marcus, Frank, Marco, Rafael, Günther, Harald und Dirk verbessern sich im Vergleich zu letztem Jahr deutlich im Minutenbereich auf dem folgenden Runden.
Am späteren Nachmittag passiert das Erwartete, der Regen kommt und gibt schon mal der Wetterprognose recht. Aber es läuft gut, wir erfüllen bis jetzt unsere Erwartungen, wir liegen im Bereich TopTen. Unsere Nachbarn von MTB Offensive sind dabei unsere direkten Konkurrenten und so werden Nettigkeiten ausgetauscht.
Und wir lassen sie wissen, wir suchen die Entscheidung immer Nachts.
Wenn ich da mal gewusst hätte wie wahr dieser Satz in diesem Jahr wird, und was mich erwarten wird, wäre ich ehrfürchtiger gewesen.
Zwischendurch noch der Riesenschreck, Dirk ist überfällig und kommt irgendwann zu Fuß aus der falschen Richtung mit Rahmenbruch an der Kettenstrebe seines GT Zaskar ins Lager.

Alles vorbei, eine tote Runde, Rafael hastet zur Rennleitung und klärt den Sachverhalt. Uns fehlt nur eine Zeitnahme, unsere Runde wird trotzdem gewertet mit 7 Strafminuten.
Glück gehabt.

Um 21.30 gehen wir in den Nachtmodus, 4Fahrer 4-5 Stunden mit Doppelrunden.
Rafael, Marco, Harald und Dirk machen einen TopJob, sie halten uns auf Platz 10 und sichern den 2ten Platz in der Altersklassen Wertung mit 3 Runden Vorsprung auf unsere Verfolger ab. Mit dem Wetter haben sie Glück, ab und zu eine Schauer, nicht der Rede wert.
Um 3.30 Uhr begingt meine Schicht, aufstehen, anziehen, Alarm.
gegen 4 Uhr fahre ich auf die Strecke und das Grauen erwacht. Die Grüne Hölle versucht mich mit monsumartigen Regen aus der Fassung zu bringen, ich bin trotz Regensachen innerhalb von Minuten nass bis auf die Haut. Der Schotterweg zur Nürburg verwandelt sich in einen Bachlauf und die Abfahrt ist auch nicht ohne. Im zweiten Trailstück sind die Rampe und die drei ersten Kehren nicht mehr fahrbar.
Aber Scheiß drauf, ist wie zu Hause im Frühjahr, bestes Trainingswetter.
Zurück auf Asphalt, Tiergarten hoch, Rennradmuschis vernaschen, aber diesmal will einer nicht, wir kämpfen uns permanent überholend den Berg hoch. Oben angekommen denke ich noch,super mein Hinterrad für die Zielgerade, aber das mit dem Windschatten fahren lasse ich nach 20 Sekunden wieder sein. Man glaubt gar nicht wieviel Wasser so ein Rennrad einem ins Gesicht werfen kann, da fahre ich besser allein.
Es blitzt, es kommen starke Windböen auf und permanent kippt jemand 10l Eimer über mir aus, ich habe gute Laune. Vor allen Dingen bin ich immer noch schnell. Zurück ins Fahrerlager und ab auf die zweite Runde. Die Wege werden nicht besser, in Nürburg gehen die Katastrophenschutzsirenen und man hört überall Feuerwehr.
Ich fahre den zum breiten Bach gewordenen Weg zur Nürburg herauf, und langsam wieder runter. Im Wald danach hat jemand tonnenweise Schlamm auf den Trail gekippt, und die Wiese davor und danach ist eine Schlittschuhbahn, aber lustig ist es schon.
Wieder Tiergarten hoch bei Blitz und Donner, der Feuerwehr beim Einsatz zuschauend auf Start und Ziel zurück ins Fahrerlager.
Und dann steht da keine Ablösung!!! Ich schreie „Muschi fährt noch ne Runde“ und achte nicht mehr auf die Rufe hinter mir. Plötzlich steht da einer mit einer Zielflagge und versucht mich einzufangen, lass ich mich aber nicht, ich habe doch Spaß. Dann kommt aber eine Ordnerkette und Feierabend ist, Rennabbruch auf unbestimmte Zeit.
Ich bin stinksauer, mir läuft das Adrenalin an den Ohren raus, ich will fahren, zumal ich 5-6 Minuten schneller unterwegs bin wie unsere direkte Konkurrenz.
Aber der Rennabbruch ist richtig und um 6Uhr dürfen die Rennradmuschis auch nicht mehr raus nachdem Schlamm auf die Nordschleife gespült wird.
PAUSE

Um 8.30 erfolgt der Restart mit den verbleibenden Fahren und Teams. In den letzten Stunde sind viele Teams und Fahrer abgereist. Es sind Zelte weggeflogen und eingestürzt, vielen ist eine Weiterfahrt es zu gefährlich oder zu nass.
Wir aber besiegen uns höchstens selbst, und so führt Marcus uns mit einer
Einführungsrunde zurück ins Rennen, auf einer um die Trails verkürzten Strecke. Der Regen benimmt sich jetzt auch wieder eifeltypisch nass und der folgende Rest ist für uns nur noch ambitionierter Schaulauf, den die Grundlage zu unserem Ergebnis haben wir heute Nacht eingefahren.
Wir halten den 10ten Platz bei den 8ter Teams und den 2ten Platz in der Altersklassen Wertung
Jungs das haben wir super gemacht!

Gruß eure MUSCHiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

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